Der Spruch beginnt mit geläufigen liturgischen Formeln, die Gott anrufen. Dann folgt die Bitte zur Heilung mit Verweis auf Tobit (Sohn Tobiels) aus dem Buch Tobit 11:7-14.
Zeile 5 bis 7 ergeben in der vorliegenden verblosen Form keinen Sinn. Glücklicherweise befindet sich ein identischer Spruch in MS. Harley 585 (Lacnunga). Auf fol. 181a/b steht unter der Überschrift contra oculorum dolor ein, im Wortlaut nahezu identischer Spruch, der folgenden Einschub aufweist:

5.  ...cecorum quos domine tu es oculos cecorum...

(...anderer Blinder. Herr, du bist das Auge der Blinden...)

Damit ist klar, dass es sich bei dem vorliegenden Spuch um eine Abschrift handelt, wobei der Schreiber die beiden cecorum im Original verwechselte und somit den Text dazwischen übersah. Das Beispiel zeigt, dass Abschriften nicht immer gewissenhaft erfolgten und dadurch, abgesehen von Schreibfehlern, auch ganze Textpassagen verloren gingen. In diesem Fall ist es möglich, den Text zu rekonstruieren, doch stellt das bei der dürftigen Überlieferung eher einen Sonderfall dar.