Inwieweit diese beiden, bei Burchard in allen Einzelheiten ausführlich beschriebenen Rituale des Fisch- und des Brotzaubers auch wirklich praktiziert wurden, ist nicht ersichtlich. Sie finden sich allesamt im 5. Kapitel des Corrector, welches in den überlieferten Handschriften sehr uneinheitlich ist und bisher keiner Quelle zugeordnet werden konnte. Gelegentlich wurde auch die Mutmassung geäussert, dass diese Praktiken lediglich als Exempel zu vorchristlichen, heidnischen Liebeszauber aufgenommen wurden.

FischFisch und Brot werden im Christentum häufig in metaphorischer Verwendung angeführt, etwa bei der Brotvermehrung (Joh 6, 1-15) und der anschliessenden Rede Jesu in Kapharnaum (Joh 6, 32-35) oder bei der Berufung der ersten Jünger (Mk 1, 17). Umso schwerwiegender müssen wohl Vergehen eingestuft worden sein, welche diese beiden symbolischen Nahrungsmittel entwürdigten.